Zuhause im Glück

Ich lebe noch! Ich bin klar im Kopf! Ich habe Familie! Ich habe Freunde! Ich bin nicht allein! … Ist das Glück? Ich habe mal irgendwo gelesen: Unsere Einstellung zum Glück beeinflusst, wieviele glückliche Momente wir erleben. Wenn wir uns für Glückspilze halten, nehmen wir mehr glückliche Zufälle war, als wenn wir uns für Pechvögel halten. Ja, ich glaube, ich bin ein Glückspilz.

Trotz Krankenhausaufenthalt nehmen die schönen Momente immer mehr zu. Erst letzten Sonntag durfte ich wieder nach Hause. Vor meinem Unfall war ich selten zu Hause, viel arbeiten und immer auf Achse. Meine Familie bekam mich selten zu Gesicht, meistens nur zum Essen. Zu Hause sein war für mich eigentlich nie was besonderes, es war normal.
Nach fast 6 Monaten Krankenhaus hat sich die Normalität aber zu etwas Außergewöhnlichem entwickelt. Selbst ein Sonntag, welchen ich früher meistens zum Ausnüchtern genutzt hätte, wurde zum Highlight.
Gegen 10 wurde ich abgeholt und es fühlte sich an, als würde ich von einer Klassenfahrt zurückkommen. Tina wartete schon auf mich. Es war nämlich Tina-Sonntag! Seit 5 Monaten besucht sie mich jedes Wochenende und stellt immer einen neuen Rekord auf.
7 Stunden waren bis jetzt die längste Zeit, die Tina und ich hier zusammen verbracht haben.


Natürlich durften wir dieses Ritual nicht unterbrechen und verlegten unser Treffen kurzerhand zu mir nach Hause. Auf Tina ist immer Verlass und sie schleppte mich, zusammen mit meiner Schwester, sogar bis unter das Dach. MEGAAA! Ich konnte endlich mal wieder in meinen begehbaren Kleiderschrank und anschließend in mein eigenes Bett.


Man glaubt es kaum, was das für einen Glücksmoment in mir ausgelöst hat. Es war so aufregend. Ich wollte einfach alles ausprobieren. Rechte Seite, linke Seite, auf dem Bauch. Ich kullerte mich einmal durch das gesamte Bett. Hört sich kindisch und verrückt an, hat sich auch so angefühlt. Selbst meinen Kleiderschrank nahm ich auseinander. Kein Teil war vor mir sicher und ich fühlte mich wie im siebten Himmel. Nicht einmal vor den 15cm hohen Hacken machten wir Stopp. Unglaublich, wie solche banalen Sachen einen so berühren können.

Ich war zu Hause im Glück!

2 Kommentare

  1. spawn996

    Weißt Du was noch Glück ist Maria? Glück ist Dich zu haben, Glück ist Dir dabei zusehen zu können wie Du alle Dinge meisterst, wie Du trainierst, wie Du Deinen Blog mit Leben füllst. Du machst mich so Stolz und so glücklich mit jedem Lächeln was du mir, uns allen, schenkst, denn Glück muss man sich auch ein wenig erarbeiten und dank Deiner harten Arbeit jeden Tag machst Du nicht nur Dich sondern auch mich und ich denke noch ganz viele andere Menschen sehr glücklich. Das ist für mich Glück. Du bist mein Glück und ich Danke Dir von Herzen dafür.
    Hab Dich Lieb.
    SB

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  2. Peggy

    Liebe Maria, der Mensch bekommt im Leben harte Prüfungen auferlegt und viele Menschen scheitern an diesen Prüfungen. Dein Schicksal ist eine sehr harte Prüfung und Du meisterst sie bemerkenswert.
    Manche würden daran kaputt gehen, Du nicht, sei stolz das Dir diese Kraft mit in die Wiege gelegt wurde und dankbar für all Deine Dich Liebenden. Dein Elan und deine Positivität lassen Menschen, spüren wie wertvoll Leben ist und das man Krisen meistern kann.
    Ich weiß als Mutter, dass vor allen Deine Eltern – Dein Schicksal, was auch ihres ist, besser annehmen können. Das merke ich bei Deinen Papa, ich habe letztens erst zu ihm gesagt: “ guckt Dir Maria an,die sieht besser aus im Gesicht wie Du. Nimm Dir ein Beispiel.“ und soll ich dir sagen, ich glaube er wusste was ich meine und das es ihn langsam, auch wieder besser geht. Er ist so stolz auf Dich.
    So wieder ein Spruch meine, ganz liebe Grüße Peggy

    „Das, was jemand von sich selbst denkt, bestimmt sein Schicksal.“

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