„Tick Tack Tick Tack
Zeit is knapp
Du bist gehetzt weil die Uhr dir Beine macht„
Die Zeit rennt, sagen immer alle. Pff … Für mich rannte die Zeit immer viel zu wenig. Eine Woche in der Schule fühlte sich an wie ein Monat und die Zeit bis zum nächsten Wochenende schlich nur in Zeitlupe voran.
Bis zu meinem 18. Geburtstag dauerte einfach alles viel zu lang und alle Menschen über 30 waren Dinosaurier. Danach begann die Zeit aber tatsächlich zu rennen. In einem Affenzahn. Jetzt bin ich auf einmal 20 und in ein paar Monaten habe ich schon wieder Geburtstag. Das Jahr ist bald vorbei und ich frage mich, wo die Zeit hin ist!?
Die ersten Monate im Krankenhaus vergingen nur langsam. Ich lag größtenteils im Bett, hatte wenig Therapie und konnte nicht viel machen, um mich zu beschäftigen. Zu dieser Zeit war der viele Besuch mein einziger Lichtblick!
Die letzten 3 Monate vergingen dagegen wie im Flug. Ich wurde immer mobiler, testete mehrere Rollstühle und mein Therapieplan wurde immer voller. Mittlerweile findet man mich nur noch nachts in meinem Zimmer. Tagsüber bin ich nur auf Achse und das Leben vergeht wie im Sekundenschlaf!
Heute ist schon wieder Freitag? Schon wieder ein Monat um? 6 MONATE liegen jetzt hinter mir. 6 Monate mit Höhen und Tiefen. 6 Monate mit unzählig vielen Operationen, massig Stunden Physiotherapie, vielen Tränen, aber auch vielen Erfolgsmomenten. 6 fucking Monate, in denen ich meinen Körper neu kennenlernen musste.
Ohne die Unterstützung und den Zuspruch von meinen Freunden und meiner Familie hätte ich das Ganze wohl kaum so lange durchgehalten. Ein Buch von meiner Berufsschulklasse hat mich ebenfalls sehr aufgemuntert und gestärkt. Ein Freund schrieb darin über mich:
Ja, genau so war es! Und genau so sieht es jetzt erst recht aus! Ich habe meinen Unfall nur durch ein Wunder überlebt. Jetzt werde ich alles noch mehr genießen! Und mir noch mehr Zeit für die wichtigen Dinge nehmen. Und genau das solltet ihr auch tun. Macht das Beste aus eurer Zeit! Und vor allem macht, was euch Spaß macht. Das Leben ist einfach zu kurz um sich mit blöden Dingen rumzuärgern, denn es vergeht wie im Sekundenschlaf!
Hallo Maria, wieder ein paar schöne Zeilen. Ja die Zeit, sie rast immer wenn es schön ist und wenn nicht, kommt es einen unendlich lang vor – wie Kaugummi der sich zieht. Schön das Deine Zeit wieder angefangen hat zu rasen, mich stört das langsam Zeit vergehen auch immer. Gut das Du mit allen so eingespannt bist und gut das Du mutig bist, dein Schicksal als solches so positiv anzunehmen. Ja irgendwie bleibt einen auch nichts anderes übrig. Man muss immer das Beste draus machen.
Das Leben findet halt nur in jeden Moment statt, man kann nichts wiederholen, alles passiert nur einmal und mich hat hinfallen immer stärker gemacht. Manchmal wenn mir der Arsch voller Tränen stand, hab ich gedacht – jetzt erst recht.
Du wirst jetzt sagen, ja du kannst ja auch noch laufen- stimmt – ich hatte nur Krebs – ja ich konnte laufen.
Ich hatte aber ein kleines Kind, was mich brauchte. Und meine innere Polizei sagte, zusammenreisen.
Am dritten tag nach der OP hab ich nach den Spiegel verlangt mir die Haare gekämmt und ordentlich Makeup aufgelegt, ja ich wollte schön sein zur Visite. Die Ärzte waren alle erstaunt wie gut es mir ging. Glaub’s die positive Einstellung ist die halbe Miete.
Die Festplatte immer schön auf positiv programmieren, dass ist wichtig.
Ich habe viele Patienten erlebt denen es schlechter ging als ich, weil sie jammerten – nicht weil Sie kränker waren.
Also meine Chic machen und üben, üben, üben.
Liebe Grüße Peggy
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