Die Tage vergehen einfach wie im Flug und meine Arme werden immer Muskulöser. Es ist schon fast unheimlich wie schnell sich mein Körper verändert. Es gibt viele Dinge, die ich vor ein paar Monaten noch nicht konnte, jetzt aber langsam immer besser werden. Hier ein kleines Update!
EXO! Das erste Mal laufen mit diesem Gerät war wahnsinnig spannend und aufregend. Ich hatte anfangs ziemlich viel Respekt, wenn nicht auch etwas Angst. Mittlerweile durfte ich schon fünf mal in den Genuss kommen. Meine Technik wird von mal zu mal besser, die Strecken weiter und auch der Ehrgeiz immer größer. Über 1000 Schritte laufe ich jetzt schon! Das Laufen mit der Gehbank funktioniert hervorragend und wir konnten jetzt sogar anfangen mit Stützen zu gehen. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich mir das viel einfacher vorgestellt habe. Es erfordert enorme Konzentration und auch etwas Ausdauer. Nach 30 Minuten bin ich völlig außer Puste.
PHYSIO! Auch bei der Physiotherapie stoße ich täglich an meine Grenzen. Zur Zeit üben wir den Transfer vom Rollstuhl auf den Boden und wieder zurück. Alter Schwede, ich habe noch nie so etwas anstrengendes gemacht. Man kann sich einfach nicht vorstellen wie kraftraubend sowas ist. Jetzt merke ich, für was das ganze Krafttraining gut ist!
ROLLSTUHLTRAINING! Ich glaube über das Rollstuhltraining habe ich noch gar nicht berichtet. Hier üben wir das Fahren auf den zwei Hinterrädern, das Überqueren von Bordsteinkanten und auch das Fallen aus dem Rollstuhl. Eines der wichtigsten Therapien zur Zeit. Erst wenn man draußen unterwegs ist merkt man, wie scheiße die Straßen und Fußwege doch eigentlich sind. Das Kippeln, also das Stehen und Fahren auf zwei Rädern ist das Wichtigste was man als Rollstuhlfahrer können muss. Ohne solche Tricks ist man aufgeschmissen und ununterbrochen auf Hilfe angewiesen.
SCHWIMMEN! Mein Wochenhighlight ist eigentlich das Schwimmen. Es ist so befreiend und tut nicht nur meinem Körper, sondern auch meinem Kopf gut. Ich kann alleine auf dem Rücken schwimmen ohne jegliche Hilfe und würde behaupten, dass ich das schon recht gut mache. Wir arbeiten auch an meiner Rumpfstabilität und ich versuche immer mich auf eine Poolnudel zu setzen und mit Ulli, meiner Physiotherapeutin fürs Schwimmen, Ball zu spielen. Ich weiß ehrlich gesagt nicht mal, ob ich das vor meinem Unfall so problemlos konnte! Es macht riesen Spaß mit ihr zusammen meine Grenzen auszutesten!
ERGO! Ich will so selbstständig wie möglich sein. Deshalb ist es wichtig meinen Rollstuhl selbst ins Auto und wieder raus zu laden. Das trainiere ich jetzt schon seit mehren Wochen bei der Ergotherapie. Wir haben hier im Krankenhaus ein Auto stehen, an man sowas dem bis zum Umfallen üben kann. Der Rollstuhl muss über mich drüber bis auf den Beifahrersitz. Wahnsinnig anstrengend aber mit etwas Übung bald hoffentlich kein Problem mehr.
Es gibt noch einiges, was ich lernen will bevor ich das Krankenhaus verlasse. Hier gibt es einfach so viele Möglichkeiten zu trainieren und ich wär dumm es nicht voll und ganz zu nutzen.
Toller Beitrag. 👍🏻 Man kann die Motivation, Fortschritte zu machen, förmlich spüren.
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