Wisst ihr, wo ich gerade sitze? Zu Hause! Zu Hause auf meiner Couch. Ich sitze nach so langer Zeit endlich mal wieder in gewohnter Umgebung ohne den Gedanken im Kopf zu haben, Sonntag Abend wieder zurück ins Krankenhaus zu müssen. Es ist so wahnsinnig erleichternd. Es fühlt sich gut an!
Irgendwie fühle ich mich so, als wäre ich von einer Klassenfahrt oder einem Ferienlager zurück gekommen! Jeden Tag die gleichen Leute, von früh bis spät Therapie, zusammen essen … Die Zeit verging am Ende wie im Flug und man ist irgendwie traurig, dass es jetzt vorbei ist. Ich freu mich megamäßig auf zu Hause, keine Frage, trotzdem ist es ein komisches Gefühl.
Zu Hause bin ich allein! Ich habe nicht den ganzen Tag Menschen um mich herum und niemanden, der morgens gegen 7 Uhr gut gelaunt das Licht an macht.
Mir sind die letzten Monate einige Menschen so verdammt ans Herz gewachsen, haben mich unterstützt, mich aufgebaut, mit mir trainiert, mit mir geweint und gelacht! Und heute war es dann soweit. Abschiede waren noch nie mein Ding. Aber ich hätte nie gedacht, dass mir mal ein Abschied aus einem Krankenhaus schwer fallen könnte. Ich habe die letzten zwei Tage ständig geweint. Ich musste so vielen Menschen Tschüss sagen, wenn auch nur für kurze Zeit.
An alle, die mich das letzte dreiviertel Jahr begleitet haben, ein riesen DANKE! Ich ziehe meinen Hut vor den Schwestern und Pflegern, Ärzten und vor allem den Therapeuten. Ihr habt mich zusammengeflickt und größtenteils wieder hergestellt, mich trainiert und bereit für die Realität gemacht!
Auch wenn ich glaube, dass ich zu Hause gut allein zurecht kommen werde, habe ich eine große Portion Respekt und auch etwas Angst mit heim genommen!
Familie und Freunde standen aber nach wie vor an erster Stelle! Es gab in den 289 Tagen keinen einzigen Tag ohne Besuch! Keinen! Ich liebe euch dafür! ❤