„Bis du heiratest, ist alles wieder gut.“ oder „Die Wunden verheilen, die Narben bleiben.“ – Sprüche, welche jeder schon einmal gehört hat.
Ich hab mir nie etwas gebrochen oder mich sonst großartig verletzt. Demzufolge hatte ich auch keine Narben. Bis auf ein paar kleine Rasierunfälle oder Glätteisenverbrennungen war meine Haut jungfräulich was Narben anging. Jetzt ziert eine nach der anderen meinen Körper! Sieben Stück, um genau zu sein.
Es gibt hässliche Narben, dicke, fette, wulstige. Meine sind aber alle wunderschön. Ich finde, sie passen perfekt zu mir, meinem Körper und meiner Geschichte. Irgendwie auch zu meinen Tattoos. Ich steh auf Linien und Kreise und geometrische Symbole. Dinge, bei denen man nicht gleich weiß, was Sache ist, die zum Nachdenken anregen und eine Geschichte erzählen. Natürlich hätte ich gern auf alle diese OPs und die daraus entstandenen Narben verzichtet, allerdings ist es dafür zu spät. Stattdessen habe ich neben den Tattoos noch mehr, über das ich erzählen kann.
Ich habe eine Narbe am linken Knie, am rechten Arm, an der rechten Stirnseite, an der linken Hüfte, neben der rechten Brust und zwei lange am Rücken. Schon von Anfang an habe ich den Heilungsprozess dokumentiert. Jetzt, ein Jahr später, wollte ich von einigen Stellen Bilder zum Vergleich. Zeigen, dass Narben sexy machen!!